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Ausblick auf den alten Stadtteil von Norilsk
(08/2005) Meine bis dato
wohl beeindruckendste Reise war in die Tiefen Sibiriens. Norilsk,
 oberhalb des nördlichen Polarkreises, nördlichste Großstadt der Welt
- aber auch dreckigste (von der Luft her). Wir haben
von der Firma aus eine Maschine zur Dachsanierung an die "Norilsk
Nickel - Trust In Mining Building" geliefert und mussten vor Ort die
Monteure in die Maschinen- und Spritztechnik einarbeiten. Diese
Aufgabe gebührte mir.
Die Flüge wurden von unserem Auftraggeber gebucht: Sibirien
Airlines. Mit einer Iljuschin von Düsseldorf nach Moskau, wo ich
mich mit zwei Technikern getroffen habe und von dort aus sind wir mit einer Tupolev weiter nach Norilsk.
 Unsere Aufgabe war, ein Testdach anzulegen und parallel die
Mitarbeiter vor Ort einzuarbeiten. Hat auch nach anfänglichen
Schwierigkeiten alles super geklappt. Das russische
Improvisationstalent tat sein bestes.
Norilsk ist nur auf dem Luftwege und für wenige Monate im Jahr mit
dem Schiff erreichbar. Ca. 300.000 Einwohner die irgendwie alle für
den Konzern "Norilsk Nickel" tätig sind. Schon beim
Aussteigen am Flughafen riecht man die Nickelhütten, die die Luft an
das Ruhrgebiet zu seinen Spitzenzeiten erinnern lässt. Hat aber
selbst mir als Asthmatiker keine nennenswerte Probleme bereitet.
Langfristige Schäden sind aber nachgewiesen.
 Untergebracht wurde ich in einem der beiden Hotels von Norilsk.
Leider in dem einfacheren (WWW). War aber trotzdem ganz O.K. Es kann aber
durchaus vorkommen, das die Küche morgens aus mangelnder Lust der
Angestellten mal kalt bleibt.
Das Frühstück war schon westlich. Spiegelei mit Schinken auf Brot
und aufgerollte Pfannekuchen mit süßem Sirup gefüllt. Und
Instand Kaffee! Das musste auch bis zum Späten Nachmittag nach der
Arbeit reichen. In den Büroräumen wurde nach der Arbeit in der Regel
Brötchen mit rotem und schwarzem Kaviar, frischer Salat (alles
andere als eine Selbstverständlichkeit in Norilsk), Suppe oder
Eintopf gereicht. Immer mit mindestens einer Flasche Wodka. Wenn wir
Abends noch Essen waren gab es Fisch oder Wild. Beides sehr frisch
und Arten, die es nur dort in Sibirien gibt.
Die saubere Landschaft
um Norilsk ist ein in Russland se hr beliebtes Ausflugsziel für Jäger
 und Angler. Für Russen ist die Einreise nach Norilsk auch einfacher
als für Ausländer. Das Unternehmen, für das ich nach Norilsk gereist
bin musste eine schriftliche Einladung beim Außenministerium
einreichen. Diese ließen
meine Daten durch den Geheimdienst
überprüfen und erteilten, bei bestandener Durchleuchtung, die
Einreisegenehmigung. Mit diesen Unterlagen und meinem Reisepass ging
es nach Bonn zum Konsulat der russischen Föderation ein Visum
beantragen. Wenn man auf sein Visum warten will und es innerhalb von
drei Stunden bearbeitet werden soll kostet der Spaß etwas über 200€.
(9/2007) Im Sommer 2007 war ich
noch einmal in Norilsk. In der Zwischenzeit haben wir noch weitere
Maschinen nach Norilsk geliefert und es sollte eine Nachschulung vor
Ort durchgeführt werden. Bei diesem Besuch hatte ich wesentlich mehr
Glück mit dem Wetter. Deutlich über 30°C hatten wir. Und dank des
Polarsommers konnte man das Wetter 24 Stunden am Tag genießen.
Ob es Morgen, Mittag, Abend oder
Nacht ist - man erkennt es nicht. Die Sonne scheint 24 Stunden, das
Wetter ist durchgehend schön warm und das ganze Leben in Norilsk
findet auf den Strassen statt. Alle Bewohner von Norilsk nutzen
diese Zeit um sich draußen aufzuhalten. Nur in den Restaurants
werden am Abend die Fenster verdunkelt um wenigstens etwas "Abendessen-Feeling"
zu bekommen.
News von ISOPOL
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